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Spezifische Unterdrückungsformen besser in unseren politischen Kampf einbinden
Ce texte est une traduction de notre contribution pour le congrès de 2018 du NPA intitulée « Mieux intégrer les oppressions spécifiques dans notre combat politique ».
Rassismus, Sexismus und LGBTI-Feindlichkeit sind spezifische Unterdrückungsformen, die eine relative Autonomie gegenüber der kapitalistischen Produktionsweise aufweisen. Sie waren auch bereits vor dem Kapitalismus vorhanden. Sie sind nicht auf bürgerliche Ideologien reduzierbar, durch welche das Proletariat von den Herrschenden gespalten werde. Nur die kommunistische Revolution kann ihr Verschwinden ermöglichen, aber sie wäre auch nur eine notwendige Vorbedingung und keine ausreichende Bedingung: der Klassenkampf ist zentral, aber der Kampf gegen spezifische Unterdrückungsformen, der vor allem durch die Unterdrückten selbst geführt wird, soll gleichzeitig und bis zum Ende geführt werden. Sofortig erfordern diese Fragestellungen spezifische Kämpfe, die einen eigenen Platz in unserem Programm sowie in unserer Orientierung und alltäglicher Praxis bekommen sollen.
Das Patriarchat gab es schon vor der Klasseneinteilung der Gesellschaft. In verschiedensten Formen je nach Gesellschaften und Produktionsweisen profitiert die soziale Gruppe der Männer davon; für Frauen führt es zur Ausbeutung in der Hauswirtschaft, zur Zuweisung zur Kindererziehung, zu Sexualgewalt und Belästigung, zur gynäkologischen Gewalt, zur Zuweisung zu abgewerteten Gendernormen, zur Überausbeutung in der Lohnarbeit (Lohnungleichheit, Teilzeit, gläserne Decke…), usw.
Rassismus andererseits organisiert die Gesellschaft in verschiedene hierarchisch gewertete „Rassen“ als soziale (nicht biologische) Gruppen. Dieses System nahm einen bedeutenden Aufschwung mit dem Entstehen des Kapitalismus und des modernen Imperialismus. Nicht-Weiße sind statistisch häufiger von Polizeigewalt, Polizeimorden, Racial Profiling, Diskriminierung bei der Einstellung und der Vermietung betroffen. Sie werden als potenzielle Straftäter gesehen sowie als Störer des Arbeitsmarktes, und bilden überausgebeutete Schichten des Proletariats.
Die überwiegenden Formen des Kampfes gegen Sexismus, Rassismus und LGBTI-Feindlichkeit beschränken sich auf die moralische Ebene. Sie verurteilen offen reaktionäre Aussagen von Individuen, bleiben aber blind, was die strukturbedingten Auswirkungen und Ursachen angeht. Ferner sind Unterdrückungsformen gekreuzt, das heisst, sie interagieren in der Reproduzierung sozialer Unterdrückung. Vielfältige Erlebnisse werden von gesellschaftsweiten Unterdrückungsverhältnissen geprägt. Die Feststellung z.B., dass eine schwarze Frau andere Formen des Sexismus erlebt wie eine weiße Frau, begründet eine besondere politische Ausarbeitung, spezifische Forderungen und autonome organisatorische Rahmen.
Der Kampf gegen spezifische Unterdrückungsformen erfordert das Recht auf (getrennte oder nicht-getrennte) Selbstorganisierung der in erster Linie Betroffenen, mit dem Ziel der Selbstbefreiung der Arbeiter*innenklasse. Die zentrale Herausforderung ist der Aufbau feministischer, antirassistischer, dekolonialer und LGBTI-Massenbewegungen, die bedeutende Kräfteverhältnisse in der Gesellschaft und dem allgemeinen politischen Kampf durchsetzen können. Unsere Organisation wird nach Kräften dazu beitragen.
Als Organisation ist es unsere Aufgabe, eine politische Annäherung zu den feministischen, antirassitischen und LGBTI-Organisationen zu erzielen, und sie gleichzeitig für unser revolutionär-kommunistisches Programm zu gewinnen. Den Kämpfen gegen spezifische Unterdrückungsformen wird oft vorgeworfen, dass sie die Arbeitendenklasse spalten, aber die von Teilen des Proletariats erlebten Unterdrückungserscheinungen verhindern selbst die Einheit der Klasse, weil rassistische, sexistische und LGBTI-feindliche Vorstellungen stark sind; der Kampf gegen sie ist also eine notwendige Vorbedingung für die Herausbildung des Klassenbewusstseins. Die Einheit der Klasse ist andererseits nicht gleichbedeutend mit dem Ende der spezifischen Unterdrückungsformen.
Heute nimmt der Kampf gegen Islamfeindlichkeit und Antisemitismus eine zentrale Stelle im Kampf gegen Rassismus und für einen integrierenden Feminismus ein. Wir sollten also nicht davor scheuen, Einheitsfrontrahmen mit nicht-getrennten, und sogar interklassistischen Organisationen zu bilden. Wie bei jeder Einheitsfront hängt die Entscheidung über eine Zusammenarbeit von der Situation, von den Positionen der jeweiligen Organisationen und von ihrer Praxis ab, und hindert uns nicht daran, in voller politischer Unabhängigkeit gegen die Positionen zu polemisieren, die wir nicht teilen.
Schliesslich müssen wir innerhalb unserer Organisation das Recht anerkennen für jede von spezifischen Unterdrückungsformen betroffene Gruppe, und in erster Linie für Nicht-Weiße und LGBTI-Menschen, sich in getrennten Rahmen zu treffen (wie das schon für Frauen der Fall ist).





